Projektidee
Die Idee der „Demenzkampagne OELDE“ entstand auf Initiative des Rotary Club-Präsidenten des Präsidentenjahres 2015/2016 Wolfgang Bovekamp, Pfarrer i.R.. Die jeweiligen Präsidenten sind in ihrem Präsidentenjahr aufgerufen für eine Projektidee, die ihnen am Herzen liegt, zu werben. Für diese Projekte spenden die Mitglieder Gelder. In diesem Fall sollte ein Projekt ins Leben gerufen werden, welches sowohl die Belange von Menschen mit Demenz als auch ihrer Angehörigen in den Fokus rückt. Dies sollte schwerpunktmäßig in der Stadt Oelde angegangen werden.
Herr Bovekamp nahm Kontakt zur Alzheimer Gesellschaft im Kreis Warendorf e. V. auf, um dort um Unterstützung für die Umsetzung seiner Idee zu suchen. Die Mitarbeiterinnen des Demenz-Servicezentrums (DSZ) Münsterland in Trägerschaft der Alzheimer Gesellschaft im Kreis Warendorf e. V., Annette Wernke und Sonja Steinbock, entwickelten daraufhin ein Konzept zur Umsetzung eines möglichen Projektes. So entstand die Idee der „Demenzkampagne OELDE (Offenes Engagementsnetz für ein Leben mit DEmenz)“.
Projektstart
Zum 1. Februar 2016 startete der Rotary Club Beckum in Kooperation mit der Alzheimer Gesellschaft im Kreis Warendorf e.V. das Projekt „Demenzkampagne OELDE“. Sonja Steinbock, Dipl. Pflegewissenschaftlerin und Mitarbeiterin im Demenz-Servicezentrum Münsterland, arbeitete zunächst mit 5 Wochenstunden im Projekt. Die Finanzierung der Personal- und Sachkosten des ersten Projektjahres wurde mittels einer Spende des Rotary Clubs Beckum an die Alzheimer Gesellschaft im Kreis Warendorf e.V. ermöglicht.
Projektzeitraum
Am 1. Februar 2016 ging die Demenzkampagne OELDE an den Start. Angelegt war das Projekt zunächst für einen Zeitraum von 12 Monaten. Von Beginn an wurde jedoch eine Verstetigung angestrebt; ein erfolgreicher Verlauf des ersten Jahres wurde als selbstverständlich angenommen. Da der Bedarf nach einem solchen Angebot fortbesteht und die Finanzierung von Personal- und Sachposten seit 2017 hälftig durch Spenden aus der Oelder Bürgerschaft und Mitteln der Alzheimer Gesellschaft im Kreis Warendorf e.V. sichergestellt ist, besteht die „Demenzkampagne“ auch im Jahr 2025 noch.
Ergebnisse
Nach erfolgreicher Vernetzung des Projektes mit den für das Themenfeld „Demenz“ relevanten Akteuren (ambulante, teilstationäre und stationäre Pflege, Kommune, zivilgesellschaftliche Akteure) bildeten sich folgende auch 2025 fortbestehende Schwerpunkte heraus:
- Demenzberatung „Sprechzeit Demenz“: diese erfolgt ausschließlich in der flexiblen Form von Hausbesuchen
- Angehörigengruppen: im Jahr 2025 konnte mit dem „Frühstückstreff“ die zweite Angehörigengruppe gestartet werden
- Kurse für Angehörige von Menschen mit Demenz: diese finden regelhaft jährlich mit einem lokalen Kooperationspartner statt; stets schließen sich einige der Teilnehmenden nach einem Kurs einer Angehörigengruppe an
- Einzelveranstaltungen zu Themenfeld nach Aktualität und Bedarf in Firmen, Vereinen und sonstigen interessierten Gruppen
- Kulturelle Veranstaltungen: z.B. Kinovorführungen und Lesungen zum Thema „Demenz“.
- „Oelder Mahlzeit“: ein monatlicher gemeinsamer Mittagstisch für Seniorinnen und Senioren zum Schaffen und Pflegen sozialer Kontakte
- Initiierung und Kooperationspartner der Musikschule im Kreis Warendorf e.V. des Chores „Wunschkonzert“ für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen.
Über alle Aktivitäten berichten verlässlich die Lokalzeitung „Die Glocke“ und „das Schaufenster“ in Oelde.
Fazit und Ausblick
Immer wieder neu sind Menschen selbst oder als Angehörige mit der Diagnose konfrontiert. Insofern endet das Thema “Demenz“ nie. Erfreulich ist, dass eine zunehmende Enttabuisierung von Demenz beobachtet werden kann: Menschen öffnen sich dem Thema und Angehörige nehmen unterstützende Angebote zunehmend wahr. Das bürgerschaftliche Engagement, das sich u.a. in einem berechenbaren Spendenaufkommen äußert, ermöglicht bis auf weiteres das Fortbestehen des Angebots.
Kontakt:
Sonja Steinbock, 0172/5142422 demenzkampagne-oelde@gmx.de